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Kevelaerer Persönlichkeiten.

Friedrich Franz Maria Stummel

Deutscher Maler

Am 20. März 1850 in Münster geboren, gelangte Friedrich Stummel über Osnabrück, Düsseldorf und Berlin schließlich nach Kevelaer. Dieser Weg war gespickt mit zahlreichen Ereignissen, Studien und Erfahrungen, aus denen sich ein ausgesprochenes Talent entwickelte. Seine daraus hervorgegangenen künstlerischen Fähigkeiten gab der Künstler später an seine Schüler und Mitarbeiter weiter.

Mit 16 Jahren ging Friedrich Stummel an die Düsseldorfer Kunstakademie, die er bis 1878 besuchte. Zuvor war er Schüler an der Domschule in Münster und nach dem Umzug der Familie an einem Gymnasium in Osnabrück. Nach dem erneuten Wohnwechsel, bedingt durch das Studium an der Akademie, folgten ihm seine Eltern und seine zwei Schwestern nach Düsseldorf.

Bevor Stummel dort überhaupt in eine Malklasse aufgenommen wurde, musste er sich beständig an Gipsmodellen im Zeichnen üben – eine langwierige und zehrende Aufgabe.

Er lernte unter Ernst Deger und Eduard von Gebhardt, die beide die Professur für religiöse Historienmalerei innehatten. Deger war bekannt für seinen nazarenischen Stil, der auch in Stummels Arbeiten wiederzufinden ist. Von Gebhardt soll Stummel später oft gesagt haben: „Was ich kann, verdanke ich Gebhardt.“ Das künstlerische Talent jedoch lag Stummel im Blut. Zudem formten zahlreiche Studienreisen seine Kunst. Allein in Italien war Stummel insgesamt achtzehn Mal.

Nach dem Abschluss an der Akademie gelangte Stummel nicht direkt nach Kevelaer. So war er unter Ludwig Seitz am Dom in Treviso (Italien) tätig oder aber in Rom unter Friedrich Geselschap. In Berlin arbeitete er um 1879 ebenfalls mit Geselschap an der Ausmalung des Zeughauses und an der Fassade des Kunstgewerbemuseums. Doch Stummel war in der Hauptstadt nicht glücklich. In einem Brief an den befreundeten Vikar zu Kalkar am Niederrhein bat er den Geistlichen, ob dieser ihm „nicht zu einem Kirchlein verhelfen könne, das er ausmalen dürfe; er wolle […] nun endlich an diejenige Arbeit gehen können, die allein ihm Befriedigung gewähren werde.“

1881 führte ihn sein Weg nach Kevelaer – ein großes Glück, denn zum einen konnte Stummel nun die „öde Wüste“ der Großstadt verlassen und zum anderen warteten am Niederrhein große Aufträge auf ihn, die aus der ursprünglich armen Familie Stummel eine wohlhabende werden ließen.

Seine Ehe mit der siebzehn Jahre jüngeren Wiesbadenerin Helene von Winkler, die er 1890 geheiratet hatte, wurde mit den vier Kindern Josef, Maria, Ludwig und Fritz gesegnet. Da Stummel in Kevelaer nicht nur arbeitete, sondern auch vor Ort wohnte, wuchsen die Kinder in einem künstlerisch wohlhabenden Umfeld in der Wallfahrtsstadt auf. Stummel genoss hohes Ansehen und seine Arbeit hatte großen Einfluss auf das weitreichende Kunsthandwerk in der Region, was auch nach seinem Tod am 16. September 1919 bis heute spürbar ist.

Kevelaer entdecken.

Den Spuren von Friedrich Stummel folgen.

In seiner Wahlheimat Kevelaer wirkte Friedrich Stummel in beeindruckender Weise an der Ausmalung und Gestaltung der Marienbasilika, der Beichtkapelle und der Gnadenkapelle mit. Lernen Sie sein künstlerisches Vermächtnis bei einer Gästeführung kennen.

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