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Johannes-Stalenus-Platz
Der Johannes-Stalenus-Platz, zentral gelegen in der Wallfahrtsstadt Kevelaer, ist ein Ort von besonderer Bedeutung. Benannt nach dem Oratorianerpater und Priester aus Rees Johannes Stalenus weckt dieser Platz historische Erinnerungen.
Historische Bedeutung
Johannes Stalenus, nach dem der Platz seit 2004 benannt ist, war eine herausragende Persönlichkeit in der Geschichte Kevelaers.
Er wurde im Jahr 1595/96 als Johannes Staell geboren. Schon früh zeigte sich seine tief verwurzelte religiöse Hingabe und sein Wunsch, Gott und den Menschen zu dienen. Daher studierte er Theologie an der Universität in Köln. Anschließend trat er in den geistlichen Stand ein und widmete sein Leben dem Dienst der Kirche. Für einen römisch-lateinischen Theologen war es zur damaligen Zeit üblich, die latinisierte Schreibweise des Namens zu verwenden. So wurde zum Beginn seiner theologischen Laufbahn aus Johannes Staell Johannes Stalenus.
1643 erfuhr er von dem Gnadenbild in Kevelaer. Zu diesem Zeitpunkt war er als Pastor in der Stadt Rees tätig. Daraufhin pilgerte er mitten im 30-jährigen Krieg mit einer Gruppe dorthin und führte so die erste organisierte Pilgerreise nach Kevelaer an. Seitdem gilt er als Begründer der Kevelaerer Wallfahrt. Aber auch in der weiteren Geschichte taucht sein Name immer wieder auf: Er hielt 1649 die Festpredigt bei der Einweihung der Kerzenkapelle und trat 1657 dem Kevelaerer Oratorianerkloster bei.
Johannes Stalenus verstarb am 8. Februar 1681, aber sein Vermächtnis lebt in Kevelaer weiter. So erhält die Pilgerkerze aus Rees bis heute einen besonderen Ehrenplatz in der Kerzenkapelle. Sie steht gut sichtbar im Gang der Kerzenkapelle, die anderen Pilgerkerzen stehen hinten in der Kirche. Seine letzte Ruhestätte fand Johannes Stalenus vermutlich unter der Kerzenkapelle.
Insider-Wissen
Die heutige Neustraße trug nach dem Zweiten Weltkrieg den Namen Stalenustraße. Um 1950 wurde sie jedoch umbenannt, um Verwechslungen von Johannes Stalenus mit Josef W. Stalin zu vermeiden.
Der Brunnen
Auf dem Johannes-Stalenus-Platz befindet sich ein Brunnen. Dargestellt ist Johannes der Täufer, der mit einladender Körperhaltung in Richtung Kapellenplatz weist. In seiner linken Hand hält er ein aufgeschlagenes Buch mit den Worten „PARARE VIAS EIUS“ (Seine Wege bereiten).
Das Werk des Bildhauers Werner Franzen (1928-2014) aus Bergisch Gladbach wurde im November 2002 eingeweiht. Die Steinarbeiten am Brunnen wurden von Karl Hoß aus belgischem Blaustein ausgeführt. Der Belgische Blaustein ist hier ungeschliffen verarbeitet, sodass die typische Blautönung nicht deutlich wird.
An der linken Podestseite wird ein Lamm dargestellt, dreiseitig umrahmt mit der Aussage in Niederländisch „ZIE HET LAM GODS“ (Seht das Lamm Gottes). Als 1642 das Gnadenbild am Kapellenplatz eingesetzt wurde, gehörte Kevelaer zum niederländischen Roermond. Hier wird die Verbindung zu den Niederlanden hervorgehoben.